Marmor im Interior Design

Nicht alles, was wie Marmor aussieht, ist auch Marmor. Sprechen wir also vom echten Marmor oder denken wir auch an alle Wohnaccessoires, die im Marmorlook daherkommen?

Wenn ein Trend seinen Höhepunkt erreicht, wird er die ganze Klaviatur des Designs hinauf und hinunter gespielt. Marmoroptik erlebt diesen Hype gerade.

Neben echtem Marmor sehen wir Tapeten im Marmorlook, Badaccessoires, Vasen, Skulpturen und vieles mehr. Den reinen Marmorlook lassen wir heute beiseite, denn Accessoires und Tapeten sind im Interior Design flüchtige Stilmittel.

Echter Marmor, der in Mobiliar integriert ist, ist dagegen von einer extrem langen Lebensdauer. Das schlägt sich auch in den Kosten nieder. Ein Marmortisch kann in dieser Hinsicht nicht mit einem einfachen Holztisch verglichen werden, sowohl was den Preis betrifft als auch was die Wertigkeit des Mobiliars betrifft.

Bevor Marmor als Möbelstück oder Designelement ins Haus kommt, sollte man dem Material und seinen Möglichkeiten etwas Zeit widmen und gut überlegen, wo und wie es eingesetzt werden soll.

Marmor ist bekannt als edles, teures Material, auch seine Optik kennt man aus Luxusbädern oder aus Museen. Wer aber kennt den Ursprung des Materials? Wie entsteht Marmor, wo wird er produziert und welche Qualitäten gibt es?

30 Millionen Jahre alt ist beispielsweise der berühmte Carrara-Marmor. Bei der Verschiebung der europäischen und der afrikanischen Kontinentalplatten entstand ein Gebirge. In diesem Gebirge herrschte sehr hoher Druck, sodass sich Ablagerungen abgestorbener Meeresorganismen und Boden in eine homogene Masse verwandelten, dem heutigen Marmor.

Carrara-Marmor zeichnet sich dadurch aus, dass er außerordentlich gleichmäßig ist und nur feine Äderungen das Material durchziehen. Die sogenannte Marmorierung ist in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen (wenn man zum Beispiel von marmoriertem Fleisch spricht).

Seit etwa 2.000 Jahren wird Carrara-Marmor in der Toskana abgebaut, heute noch in 150 Steinbrüchen. Welche Qualität der Stein hat, wird erst nach dem Abbau deutlich. Farbe und Marmorierung sind ausschlaggebend für die Qualitätsbezeichnung.

Die Farbpalette von Marmor geht weit über die klassischen bekannten Farben hinaus. Marmor existiert vielen Schattierungen und bekommt durch die Kombination mit unterschiedlich gefärbten Äderungen jeweils einen anderen Charakter. Heute geht der Trend zu farbigem Marmor mit feinen hellen Äderungen und gleichzeitig zu Marmor mit starker Farbgebung und vielen wilden Änderungen.

Schluss also mit Marmor in Weiß, Schwarz und Rosé. Marmor in Pink, Rot, Blau usw. kann ein echtes Designstatement bilden.

Böden und Treppen sowie Säulen und die Verkleidung von repräsentativen Gebäuden – das sind die üblichen Einsatzbereiche für Marmor. Und natürlich Skulpturen, wie man sie aus der Antike kennt.

Marmor in der Küche: Der Naturstein eignet sich als Arbeitsplatte, vorausgesetzt er wird entsprechend vorbehandelt. Säuren, wie man sie zum Kochen oft braucht, schaden einer Marmorplatte. Deshalb ist eine Imprägnierung notwendig, die das Material dauerhaft schützt.

Am beliebtesten sind Tischplatten aus Marmor. Das Material eignet sich für alle Arten von Tischen, besonders aber für Nachttische und Beistell- oder Sofatische. Bei großen Möbeln darf man das Gewicht nicht vergessen, dass Marmor auf die Waage bringt.